In der DDR wurden Jugendliche, die als "gesellschaftsschädlich" eingestuft wurden, von der Jugendhilfe in geschlossene Anstalten eingewiesen. Mit brutalen Methoden sollte dort ihr Wille gebrochen gebrochen werden. Die Nachtseite der DDR-Pädagogik wird auf Basis der Erzählungen von Opfern von der Schriftstellerin Grit Poppe in ihrem Romen "Weggesperrt" eindrucksvoll dargestellt.
Auch nach der Wende wurden die Opfer der DDR-Jugendhilfe "vergessen" und erfuhren kaum Hilfe. Das System der Jugendhilfe / Jugendwohlfahrt kommt erst langsam, allzulangsam auch in den demokratischen Gesellschaften in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. So konnten dort über Jahrzehnte menschenrechtswidrige Bedingungen in Teilbereichen, vor allem in manchen Fremdunterbringungseinrichtungen herrschen.