- Natur:Industrie
- (50 Bilder)
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Der ländliche Raum ist von der industrialisierten Landwirtschaft geprägt. Eine seltsame Kombination von "Natur" und "Technologie". Die Übergänge sind fließend, vom Mythos des naturnahen Landlebens ist nichts mehr zu spüren. Vereinzelte Erkundungen.
- Foodscapes
- (40 Bilder)
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Küchenausschnitte, Tellerabschnitte, Essbares und Reste.
- Plants
- (286 Bilder)
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Die Sphäre der Pflanzen (Blätter, Stämme, Stängel, Blüten, Wurzeln, Früchte, Geflechte)
- Ansichten
- (401 Bilder)
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In keine Reihe gehörend, meist aus dem Staunen entstanden oder aus dem Bedürfnis, die Kamera als Sehhilfe zu benützen. Manchmal als Vergewisserung, dass man sieht was man sieht.
- spuren und zeichen
- (345 Bilder)
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An jedem Ort, offensichtlich. Bilder vom Gegebenen / Gewordenen / Unbeachteten / Oberflächlichen. Eine unabschließbare Sammlung.
- Peripherie
- (36 Bilder)
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Am Rand. Das wachsende andere (es wird weiten Landstrichen in Europa die Entleerung vorausgesagt). Und die Inseln von Organisation in der Entropischen Weite.
- Die Stadt (Graz 2005)
- (74 Bilder)
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Die Stadt erschließt sich in Ansichten … (nicht)
Während in der "echten" Natur der Blick aufs Detail auch augenfällig einen immer neuen Kosmos eröffnet, scheint in der Stadt der Blick aufs Detail in die Leere zu führen. Das Schattenmuster eines Baustellenzauns auf dem etwas lädierten Gehsteig scheint keinerlei ästhetische Qualität zu haben. Die rot-blau-grün-gelben Gitter in den Fenstern des Kindergartens im ersten Stock eines Grazer Hauses auf der Keplerstraße scheinen höchstens auf die ästhetisch banalen hilflosen Versuche von Kindergärtnerinnen, "kreativ" zu sein, zu verweisen. Ja, die Stadt lebt durch die Menschen, die in ihr ihr Leben führen. Durch die Vielfalt, die Unbestimmtheit, die Offenheit. Die Leere der Detailansicht ist Bedingung der Offenheit der Stadt. Sie überwältigt nicht. Sie gibt Raum.
Eine kontemplative Herangehensweise an die Stadtnatur scheint direkt in die Depression zu führen, es sei denn, es wird dadurch sofort auf die aktiven Menschen verwiesen, die sich nicht scheren um das Detail. Stadtfotos sind meist Menschenfotos, oder sie zeigen den Zusammenhang, damit wieder die Vielfalt. Sie verweisen auf die Menschen in einer auffälligen, aufdringlichen Art. Ich liebe solche Stadtfotos, aber ich mache sie nicht.
Durch die Stadt gehen – und den Blick nicht touristisch nach oben richten, sondern eher nach unten.
Besonders interessant: leere Geschäftslokale oder Schaufenster. Sie bieten etwas (oder nichts mehr) an, sind dem Verfall, der "Verschmutzung" preisgegeben, es wird immer wieder die Ordnung einer Warenwelt (bzw. einer Welt von Zwecken, denen die Gegenstände dienen) hergestellt und kaum ist sie gemacht, beginnt sie schon zu zerbröseln. Es ist kaum möglich, Schaufenster zu fotografieren, ohne dass man sich selbst darin spiegelt. Schaufenster zu Bildern zu machen ist eine selbstbezügliche Tätigkeit. Die Grazer Annenstraße, das Griesviertel und Lend sind Fundgruben für diese ordnenden / geordneten und zerfallenden Ausschnitte von Welt. Eine kaum enden wollende Serie von einstmals genutztem, noch genutztem, offenem, verschlissenem Raum. Der Entropie ausgesetzt, und anscheinend ihr für einige Monate doch wieder von optimistischen StadtbewohnerInnen entrissen – letztlich vergeblich. Stadträume als dem Chaos geweihte Gegenden, notdürftig bewirtschaftet, aufgegeben, wieder besiedelt, wieder aufgegeben. Vorübergehend mit Sinn belegt, dessen Reste sich noch lange nachher finden. Auf dem Boden eines verlassenen und verstaubten Gassenlokals ein Plakat für einen Meditationskurs neben einer T-Mobile-Broschüre...