Texte

Lebensführung und Hilfe in Zeiten des Internet.

erschienen in: Gesellschaft zur Durchführung von Fachhochschulstudiengängen St.Pölten (Hg.): Facts I. Informationsgesellschaft. Böhlau Verlag. Wien 2003.

Die Diagnosen der Modernisierungstheoretiker sind eindeutig: Wir befinden uns in einer Gesellschaft der „zweiten Moderne“ (Beck 1990), der „reflexiven Moderne“ (Beck 1994), jedenfalls in einer Welt, die durch Enttraditionalisierung und durch Individualisierung gekennzeichnet ist. Die Standesgesellschaft ist passé, die Geburt determiniert nicht mehr den Platz in der Gesellschaft. Oder, um es mit Lévi-Strauss zu formulieren, wir erleben eine Periode heißer Kultur. Dass das für die Individuen Probleme schafft, wird in einem Bild von Margret Mead erkennbar: Sie charakterisierte „kalte“ Kulturen als solche, in denen die Vergangenheit der Großeltern das Modell für die Zukunft der Enkel abgeben kann. In unserer Gesellschaft im Wandel ist nicht mehr sicher, dass die Gegenwart der Eltern ein Modell für die Zukunft der Kinder sein kann. Oder, wie es Beck formuliert, das Individuum wird zum Planungsbüro der eigenen Biografie. Diese Planung ist aber durch Unsicherheit belastet. Zentrale Parameter sind nicht bekannt oder hochgradig unsicher. Was heute als Zukunftsberuf gilt, kann morgen durch die technische Entwicklung überholt sein. Die Unsicherheit über die „richtige“ Erziehung der Kinder, die Gestaltung von Partnerschaften etc. erfasst nicht mehr nur die intellektuellen Kreise, sondern ist auch für jene sozialen Schichten spürbar, denen die Teilnahme an pädagogischen und ethischen Diskursen nicht in die Wiege gelegt zu sein scheint. Aber auch bei weniger dramatischen und biografiewichtigen Fragen, wie zum Beispiel der Entscheidung für ein Auto, für eine Buttermilchsorte, für Kleidung, ist die soziale Situierung zwar ein wichtiger Parameter, wie Bourdieu aufzeigte, nimmt „je mir“ aber nicht den Zwang zur Entscheidung ab. Der Entscheidungszwang ist es, der manche von einer chronischen Überforderung der modernen Menschen sprechen lässt.

Was heißt das auf der Ebene der Alltagsorganisation? Erstaunlich ist zuallererst, dass die meisten Menschen damit recht gut zurechtkommen. Sie haben offensichtlich gelernt, mit Unsicherheit zu leben – und historisch ist das ja nicht wirklich etwas Neues. Ich erinnere mich z.B. an die Strategien der Elterngeneration, die 2 Kriege miterlebt hatten und denen sich die Brüchigkeit scheinbar stabiler Makrostrukturen tief ins Bewusstsein eingeschrieben hatte. Demgegenüber schien der Nachkriegsgeneration die Stabilität des gesellschaftlichen Rahmens naturgegeben – und das bei einer gleichzeitig rasanten Entwicklung der Ökonomie und Technologie. Erster Ausdruck dieses Widerspruchs war die Studentenbewegung 1968 ff., die gesellschaftliche Verhältnisse zum Tanzen bringen wollte, die aufgrund der ökonomischen und technischen Entwicklung ohnehin schon die glühenden Kohlen unter den Fußsohlen spürten.

Entscheidungszwänge

Wenn die Individuen nun ständig zwischen verschiedenen Optionen entscheiden müssen, von der Berufswahl über das Abendessen (was ist „gesund“), bis zur richtigen Schule für die Kinder, von den Karrierestrategien, über den Kleidungsstil bis zum Urlaubsort, und wenn die meisten dieser Entscheidungen auf einer äußerst unsicheren Datenbasis erfolgen müssen (aus Gründen der Zeitökonomie, der Vielzahl der zugänglichen Meinungen im lebensweltlichen Umfeld, aber auch aus Gründen der zu großen Zahl der intervenierenden Variablen), dann ist im Grunde jede Strategie zur Entscheidungsfindung gleich gut, Hauptsache, sie erleichtert mir die Entscheidungsfindung selbst. Würfeln könnte funktionieren, aber reine Zufallsverfahren produzieren zwar eine Entscheidung, aber keine Entscheidungsbegründung. Sie sind daher als Hilfestellung nur mäßig geeignet. Schließlich benötigen Menschen auch immer eine Rechtfertigung für ihr Tun, sie wollen ihr eigenes Handeln selbst als sinnhaft begreifen und anderen als sinnvoll darstellen können.

Wenn Tradition als Mittel der Komplexitätsreduktion ausfällt, wenn bloße Rationalität aufgrund der Komplexität und Unüberschaubarkeit der Entscheidungsbedingungen nicht wirklich weiterhilft, dann sind relativ überschaubare Sinnsysteme (z.B. Horoskope, der Mondkalender, In-Out-Listen, dünne Aufgüsse fernöstlichen Denkens) brauchbare Landkarten. Die „Wahrheit“ der dahinterliegenden theoretischen oder mystischen Systeme spielt für die Alltagstauglichkeit keine nennenswerte Rolle. Wichtig für die Nutzbarkeit ist aber, dass überhaupt ein solches zusammenhängendes Erklärungssystem vorhanden ist. Es verbindet subjektiv die alltäglichen Entscheidungen von der Festlegung des Friseurtermins bis zur Partnerwahl mit der Wissens- und Glaubensbasis der Menschheit, rechtfertigt sie damit, macht sie einordenbar in etwas, was größer ist als das Individuum. Also selbst ein Horoskop kann „je mich“ (Holzkamp) sinnhaft in die Menschheitsgeschichte einordnen. Für meine Alltagsentscheidungen ist dabei der Wahrheitsgehalt der Theorie völlig belanglos, wie generell für Alltagstheorien nicht das Wahrheitskriterium entscheidend ist, sondern das der Brauchbarkeit. Hauptsache, „it works“. Diese Charakteristik des Alltagswissens hat Alfred Schütz (1984) bereits umfänglich beschrieben. Und Hauptsache, der Lauf der Welt und vor allem meine eigenen Entscheidungen werden nicht durch das Wirken des Zufalls erklärt.

Beratungsmärkte

Eine Reaktion auf die Unsicherheit, wie das eigene Leben zu gestalten sei, ist der Boom von Beratung aller Art, der unvermindert anhält. Zusätzlich zum Sozial- und Gesundheitswesen haben sich ein Wellnessmarkt, ein Esoterikmarkt und ein Psychomarkt entwickelt. Die Grenzen zwischen diesen Märkten sind unscharf wie die Motivationen der Kunden, sich auf diesen Märkten zu bedienen.

Der hier besonders interessierende Beratungs- und Psychomarkt seinerseits hat in den letzten Jahrzehnten technologisch aufgerüstet. Gemeint sind hier vorerst weniger die elektronischen Technologien, als die Technologien des Gesprächs. Die sich aus den Quellen der Kybernetik und des Konstruktivismus, der modernen Systemtheorie und der sogenannten Humanistischen Psychologie speisenden Techniken des Redens, Zuhörens und Beratens haben einen Siegeszug angetreten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie selbstbezüglich und selbstgenügsam sind: Die Beratung ist wichtiger als das, was außerhalb des Beratungssettings passiert. Im Vergleich etwa zur Ausbildung von LebensberaterInnen wirkt die Sozialarbeitsausbildung beinahe sympathisch altmodisch: In ihr wird noch juristisches und sozialpolitisches Wissen vermittelt.

Altmodisch waren auch die Beratungssendungen, die noch Anfang der 90er-Jahre im Rundfunk zu hören waren, zum Beispiel in der Jugendsendung „Zickzack“ oder zu mitternächtlicher Stunde in Ö3. Da herrschte noch ein pädagogischer Gestus. ExpertInnen nahmen von AnruferInnen vorgetragene Probleme zum Anlass, um über „richtigen“ Umgang mit Beziehungsproblemen zu referieren. Dieses Format erschöpfte sich, nicht zuletzt weil diese ExpertInnen, i.d.R. PsychotherapeutInnen, immer dann, wenn es interessant zu werden versprach, den AnruferInnen empfahlen, eine Beratungsstelle oder eine Therapeutin aufzusuchen.

Die Beratungssendungen mit ihrem „seriösen“, pädagogischen und volksbildnerischen Anspruch wurden durch die Fernsehtalkshows abgelöst. Öffentliche Rituale der Entblößung und Rechtfertigung für die Gäste. Ritualisierter und moderierter Streit und/oder plakative Versöhnung vor einem riesigen Publikum. Der Erfolg der Talkshows ist ein Hinweis darauf, wie schmerzlich Rituale für die vielen Wechselfälle des Lebens abgehen. Die Klischeehaftigkeit etwa der Versöhnungen in den Talkshows beeinträchtigt ihre Wirksamkeit nicht – im Gegenteil. Es liegt im Wesen von Ritualen, dass sie klischeehaft sind, dass sie so das individuelle Tun in einen größeren Zusammenhang stellen, es als allgemeinmenschliche und gesellschaftlich akzeptierte Geste markieren. Die ZuschauerInnen können jeweils wählen und tun das auch: Sind die Gäste Freaks oder erkenne ich in meinem Leben ihre Probleme und ihre Haltungen wieder. Beides ist nützlich. Vor der Folie der Freaks kann man sich selbst als normal bestätigen, in den anderen erkenne ich mich selbst wieder. Die Gäste liefern einfache Sätze, einfache Begründungen. Sätze, die man wiederholen und im eigenen Leben einsetzen kann. Der Bassenatratsch ist entgrenzt, nicht mehr von der Nähe des Zusammenwohnens abhängig. Seine Funktion, Lebenshilfe zu sein und die eigene Verortung in der Welt zu ermöglichen, hat er in der Form der Talkshows beibehalten.

Um sich das Alltagsleben erklären zu können, um sich und anderen das eigene Verhalten gegenüber Eltern, PartnerIn, Kindern, FreundInnen rechtfertigen zu können, konnte man in „kalten“ Gesellschaften auf die Tradition zurückgreifen. Auf das, was sich scheinbar seit Generationen bewährt hatte. Diese Zeiten sind vorläufig passé, aber sie erhalten sich in neuer Form: Die Tradition ist nicht tot, aber sie ist zu einer der Orientierungsmöglichkeiten am Markt geworden. Eine der Varianten, Entscheidungen und Verhalten zu begründen. Und die Tradition ist – wie auch fast alle anderen Angebote – kombinierbar. Sie kann mit einem Stück Esoterik oder moderner Partnerschaftsideologie verschnitten werden. Ein Lebensmodell muss heute nicht mehr in sich geschlossen sein und ist es in den meisten Fällen auch nicht. Geschlossene Lebensmodelle (wie zum Beispiel die Komplettangebote von Sekten) stehen unter dem Abhängigkeitsverdacht.

Kommunikationsmedien und Unmittelbarkeit

Die Verbreitung der Medien im 20. Jahrhundert hat zusehends die Dominanz der Unmittelbarkeit, des Kontakts Face to Face relativiert. Für eine Verortung in der Welt, für die Rechtfertigung der eigenen Lebensweise, werden Personen aus der Lebenswelt nicht mehr zwingend benötigt. Und trotzdem bleibt der face-to-face Kontakt, bleiben Verwandtschaft und familiäre Zugehörigkeit lebensbestimmende Faktoren. Bande, die so geschmiedet wurden, können sogar enger werden durch die Technologien der Kommunikation auf Distanz. Eltern, Geschwister, Kinder waren schon vor den Zeiten der Telekommunikation auch bei körperlicher Distanz durch ihre Präsenz „im Kopf“, durch die Möglichkeit, auf sie gedanklich zu referieren, über die Unmittelbarkeit der realen Präsenz hinaus Bezugspunkte von Identität und KommentatorInnen des Handelns. Das Telefon und noch viel mehr und einschneidender das Mobiltelefon ermöglichten schließlich eine Kommunikation in Echtzeit: das Hören der Stimmen, ein Besprechen, nicht nur ein Berichten meines entfernten Alltags und Lebens.

Und zu berichten gibt es mehr: Man hört die Stimme des Anderen, ohne zu wissen, wo auf der Welt er sich aufhält. Zu berichten ist, wo man ist und was man gerade tut – ein Surrogat für die Präsenz im gegenseitigen Blickfeld. Und wenn die eigene Tätigkeit nicht mehr durch die Tradition bestimmt ist, dann soll auch berichtet werden, was man tut, was bewegt, was man denkt. Ein schroffer Gegensatz zur wortkargen Kultur einer ruralen Tradition.

In einer Welt der Abstraktion, der Beweglichkeit und der Distanz wird die Bedürftigkeit nach Nähe und Unmittelbarkeit mitunter übergroß: Der unbedachte Gebrauch des Mobiltelefons ist eine typische Quelle der Verschuldung bei den unteren Schichten.

Das Mobiltelefon hat sich außerordentlich rasch verbreitet: Die erste Phase nach seiner Einführung war noch von skeptischen, ablehnenden, zynischen Kommentaren begleitet. Die Kritik stellte die „Fiktion, ständig erreichbar sein zu müssen“, eine Fiktion eigener Wichtigkeit, in Frage. Sie setzte dagegen die Forderung nach Zeitautonomie und danach, sich der Erreichbarkeit durch andere auch entziehen zu dürfen. Ein wenig stichhaltiger Einwand: Wer ein Mobiltelefon benützt, weiß, dass man, wenn man das will, durch seinen Gebrauch Zeitautonomie sogar wesentlich erhöhen kann. Ein zweiter Kritikpunkt war der vermeintlich vorrangige Charakter des Geräts als Statussymbol: Es solle die Unentbehrlichkeit des öffentlichen Nutzers signalisieren. Diese Kritik hatte einen ressentimentgeladenen Unterton: Im Gegensatz zur eigenen „wirklichen“ Bedeutung suchten sich andere durch ein relativ billiges Gerät diese Bedeutung anzumaßen. Aber bald musste diese Kritik verstummen, denn als Statussymbol taugte das Gerät durch seine umfassende Verbreitung sehr rasch nicht mehr. Im Gegenteil: Die unteren Klassen eigneten sich die neue Technologie sehr rasch an und zwar nicht in Form eines Booms für nur kurze Zeit (wie dies beim CB-Funk nach seiner Freigabe war), sondern dauerhaft. Das sprach für die Funktionalität, für eine hohe Alltagstauglichkeit der neuen Technologie. Und dafür, dass sie eine ersehnte Antwort auf Bedürfnisse nach Unmittelbarkeit bei gleichzeitiger physischer Distanz ist.

Entfernte Familie

Familiäre Bindungen sind für die Individuen im Zeitalter der Individualisierung subjektiv nicht unwichtiger geworden. Noch werden durch die eigene soziale Herkunft Lebenschancen zugeteilt, wenn auch die soziale Mobilität größer geworden sein mag. Und die Auseinandersetzung mit der Herkunftsfamilie hat einen zentralen Stellenwert für die individuellen Identitätskonstruktionen, mögen sie nun auf Gleichheit oder Differenz gebaut sein – i.d.R. auf beides. Besonders dramatisch ist das bei jenen Individuen erkennbar, deren familiäre Welt der Kindheit eher einem Albtraum glich. Erfahrungen der Misshandlung, der Vernachlässigung und des Missbrauchs, aber auch solche „bloßer“ Missachtung und Gleichgültigkeit erleichtern nicht die Emanzipation von der Familie, sondern binden nachhaltig an sie, machen die eigene Existenz zu einem fragwürdigen Konstrukt, das nicht ohne die Klärung der Beziehungen zur eigenen Herkunftsfamilie zu stabilisieren ist.

Gleichzeitig werden gerade für die sozioökonomisch unterprivilegierten und gesellschaftlich marginalisierten Gruppen die sozialen Netzwerke immer dürftiger. Heiner Keupp (1998, S.22) stellt fest, dass gerade jene, die es am meisten benötigen würden, bedeutend weniger KontaktpartnerInnen und HelferInnen in ihrem lebensweltlichen Umfeld haben, als ökonomisch gut abgesicherte Gesellschaftsschichten. Sie scheinen daran zu scheitern, dass auch der Aufbau von Beziehungen heute Eigenaktivitäten und Knowhow erfordert. Diese Personen, das klassische Klientel der Sozialarbeit, sind damit noch stärker auf familiäre Beziehungen zurückgeworfen.

In einer kulturenübergreifenden Studie haben James Georgas u.a. (o.J.) den Familienzusammenhalt auch über Distanzen hinweg untersucht. Auch wenn das Zusammenleben mehrerer Generationen seltener geworden ist, so funktionieren Familienbeziehungen, auch unterstützende, weiterhin sehr gut. Wenn auch in einer anderen Form: Es ist eine Kombination aus Mobilität und moderner Kommunikationstechnologie, die den Typus moderner familiärer Verbindungen bestimmt. Die schnelle zupackende Hilfe ist schwieriger zu bekommen, wenn die Familienmitglieder im Land oder gar über die Welt verstreut leben. Aber Geldflüsse, Absprachen, Hilfe im Alter funktionieren weiterhin. Die Kommunikation ist keine tägliche mehr, aber sie wird gehaltvoller, kompakter.

Obsession und Identität

Der Weg des Internet in die unteren Schichten ist wesentlich steiniger als der des Mobiltelefons. Trägerrakete dafür sind unter anderem die Pornoseiten des Netzes, die sich einer umfassenden Beliebtheit erfreuen und den Konsum von pornografischen Bildern erleichtert und wesentlich verbilligt haben. Im Vergleich dazu entwickeln sich andere Marktsegmente harzig. Während die Mainstream-Pornografie, die auch im Netz den Löwenanteil des einschlägigen Angebots ausmacht, den bisherigen Einstellungen und Praxen nichts Neues hinzufügt, sie aber anders verteilt, ist es die Nähe von „normalen“ zu „abseitigen“ Angeboten, die qualitativ Neues bringt. Die Klage über die Verbreitung von Kinderpornografie über das Netz ist bekannt. Auf der Ars Electronica des Jahres 2000 zeigte ein Künstler einen Zusammenschnitt von skurrilen Websites. Am eindrucksvollsten: Ein Forum von Turnschuh- und Socken-Fetischisten (es handelte sich wohl fast ausschließlich um Männer). Die Vielfalt der sexuellen Obsessionen drückt sich im Netz aus. Interessierte finden dort nicht nur Futter, sondern auch Möglichkeiten zur Selbstveröffentlichung. Und das ist die zweite wesentliche Neuerung durch das Internet: Es erleichtert die Selbstveröffentlichung und erleichtert, zumindest einige KäuferInnen für handgestrickte Produkte zu finden. Was mit den „St. Pauli Nachrichten“ begonnen hat, wird so in ungeahntem Maßstab vollendet. Die Hamburger Zeitschrift, ganz in Boulevardmanier aufgemacht und voll von pornografischen Bildern, war ein Projekt von Akteuren der StudentInnenbewegung der späten 60er- und frühen 70er-Jahre: Der kommerziellen Pornografie sollte die Veröffentlichung der Erotik der Kleinen Leute entgegengesetzt werden. Es war das erste Blatt, das vorwiegend selbstgebastelte Pornobilder seiner LeserInnen veröffentlichte. An dieser Praxis findet heute wohl kaum jemand etwas Revolutionäres. Im Gegenteil: Intellektuelle BetrachterInnen bedauern die hilflose Imitation der ästhetischen Formen und Rollenmuster des Mainstream-Pornogeschäftes, und an einen Befreiungseffekt durch die sogenannte sexuelle Revolution, also die Enttabuisierung des Sexuellen, glaubt auch kaum noch jemand.

Was heißt das im großen Maßstab der neuen Kommunikationsmedien, vor allem des Internet, das das einmal begonnene Werk weiterzuführen und zu vollenden scheint? Was heißt das vor allem für die unteren Schichten, für ihre Lebensführung? Das Netz ist in die zentraleren Bereiche der Lebensorganisation der unteren Schichten noch nicht im großen Maßstab vorgedrungen. Es dient anscheinend aber schon zur Kultivierung von Obsessionen und widerständigen Selbstinszenierungen. Gleichgesinnte finden sich rasch, und Leute, die Muster der Selbst- und Welterklärung anbieten, auch. Rassistische Websites, Selbstmordforen, Verschwörungstheorien, Bild- und Textangebote rund um sexuelle Vorlieben aller Art, Websites mit Gewaltverherrlichung, sie werden gesucht und gefunden. Das qualitativ Neue daran ist, dass man niemanden in der näheren sozialen Umgebung benötigt, der die jeweilige Weltsicht repräsentiert, um sich sozial angenommen zu fühlen mit der eigenen Obsession. Alt (und von den kulturkritischen SchwarzseherInnen übersehen) ist allerdings die Erkenntnis, dass zwischen ästhetischen Vorlieben und Alltagspraxis ein großer Unterschied besteht: Die Vorliebe für gewalthältige Videos produziert nicht notwendigerweise eine gewalttätige Praxis.

Die Verbreitung des Internets schafft kleine Communities entlang von Interessen. Damit folgt es einem Trend, der sich auch in der „wirklichen“ sozialen Welt findet. Ein Unterschied allerdings ist, dass sich Internetkontakte gegebenenfalls nur schwer mit einem anderen Inhalt aufladen lassen. Die entfernten PartnerInnen können nicht einen Abend auf meine Kinder aufpassen, ein Netz gegenseitiger Verpflichtungen und Sicherheiten, wie es lebensweltliche Netzwerke bieten, ist dort auch kaum aufzubauen.

neue Formen der Regulierung und Kontrolle

Der Charakter des Internet als offenes Medium, in dem spätestens seit dem Erfolg der Suchmaschine Google gesuchte Informationen sogar gefunden werden können, macht immer noch jenen Angst, die eine konservative Form der Kontrolle der Bevölkerung vorziehen: Eine Methode der Zensur und des Verbots oder, weicher, der pädagogischen Belagerung. Ausführlich tauschten sich in den letzten Jahren SozialpädagogInnen über die Möglichkeiten aus, die Internetnutzung von Jugendlichen in Jugendzentren zu steuern und auf „pädagogisch wertvolle“ Inhalte zu fokussieren.

Tatsächlich hat die Verbreitung des Internetzugangs hier einiges geändert. Es sind noch weniger als früher die Eltern und die PädagogInnen, die die Kontrolle darüber haben, was Jugendlichen, was Menschen überhaupt als normal gilt. Normalitätsmuster sind nahezu beliebig zugänglich und abrufbar geworden. Für jeden „Wahnsinn“ kann man sich beliebig Bestätigung und Begründungen holen. Ich bin nicht mehr darauf angewiesen, in meinem lebensweltlichen Umfeld Personen zu finden, die mir meine Normalität bestätigen: auch das eine Entgrenzung.

Es sind aber nicht die „normalen Leute“, deren Lebensführung mit Besorgnis beobachtet wird, sondern es sind jene, die man ohnehin bereits als gefährdet oder gefährlich einstuft. Die Jugendlichen, die im Jugendzentrum am liebsten Ballerspiele spielen, bei denen auf dem Bildschirm Blut spritzt, und die begierig auf rassistische Websites sind, sind jene, die auch sonst zu Besorgnis Anlass geben. Jene werden zu einem gefährlichen Potenzial, die auch anderweitig auffällig sind: In der Familie missachtet, misshandelt, missbraucht; oder die Eltern „nur“ arbeitslos, Sozialhilfeempfänger. Sie gehören zu den Risikogruppen. Schon bei oder nach der Geburt wurden sie mit Risiko in Verbindung gebracht:

Robert Castel (2001) beschreibt am Beispiel Frankreichs und der USA einen Wandel der Mechanismen Sozialer Kontrolle. Die Möglichkeit einer umfassenden Erfassung und Verknüpfung von Daten ermöglicht der Verwaltung eine Strategie der Entmachtung der ExpertInnen, die bisher für die Einschätzung der „Gefährlichkeit“ von Personen und die Festlegung von Maßnahmen zuständig waren. Verwissenschaftlichung und eine Ideologie der Prävention ermöglichen, die Politiken auf Risikogruppen auszurichten. Nicht mehr das Auftreten einer Krankheit, reale Delinquenz etc. sind Anlass für das Eingreifen des Sozial- und/oder Gesundheitswesens, sondern schon die Feststellung eines Zusammentreffens von mehreren statistisch erhobenen Risikofaktoren. Dadurch werden neue Formen der Lenkung der gesellschaftlichen Entwicklung ermöglicht und es können ganzen Bevölkerungsgruppen Laufbahnen zugeordnet werden. Die Ideologie der Prävention rechtfertigt den frühen Eingriff, die flächendeckend erhobenen Daten (zum Beispiel durch vorgeburtliche Reihenuntersuchungen, in denen auch die sozialen Verhältnisse der Eltern erhoben werden) bringen Legitimiation durch „wissenschaftliche“, dh. in der Regel statistische Absicherung.

Das Sozialwesen transformiert sich eben jetzt mithilfe der Datenverarbeitungstechnologien. Die zunehmende Computerisierung auch der Social Profit Organisationen, verbunden mit dem Heranwachsen einer managementgeschulten Führungsschicht, brachte einen Boom der Dokumentationssysteme in der Sozialarbeit. In ihnen materialisiert sich die Verwaltungslogik, sie sind Vorstufen für eine an objektiven Merkmalen orientierte Selektion von Fällen und deren Zuweisung zu standardisierten Fallbearbeitungsprogrammen. Die Organisationen erhöhen so die Planbarkeit und akkumulieren Daten. Es werden die Voraussetzungen für die Möglichkeit geschaffen, Fallentscheidungen der ExpertInnen durch Managemententscheidungen präziser zu steuern.

Auf eine scheinbar grundlegend andere Form von neuen Kontrolltechnologien weist Ulrich Bröckling in seinen Aufsätzen hin. Er beschäftigt sich mit den Technologien der Kommunikation, die durch die sogenannte Humanistische Psychologie entwickelt wurden und sich nun auch in Unternehmen ausbreiten. Das boomende Leitbild des selbstverantwortlichen leistungsorientierten Individuums ermöglicht eine Perfektionierung der Selbstkontrolle. Am Beispiel der Methode des „360° Feedbacks“ erläutert er dies (2003): MitarbeiterInnen werden anonym von ihren KollegInnen, aber auch von Vorgesetzten und Unterstellten in ihrem Auftreten, ihrer Leistung und ihrer Kollegialität bewertet. Sie erhalten die Auswertung der Fragebögen. Die Methode setzt darauf, dass mithilfe der Fragestellung ein Programm formuliert wird, das zum Leitbild der MitarbeiterInnen wird, und dass sie sich aufgrund der Rückmeldungen selbst um Verbesserung ihrer Performance bemühen. Es ist nicht mehr erforderlich, dass sich ein Vorgesetzter durch Kritik persönlich exponiert. Die Bewertung bekommt einen pseudoobjektiven Charakter. Diese pädagogische Form der Kontrolle trägt einen demokratischen Mantel – und ihr Effekt scheint beachtlich zu sein.

Eine dritte Form der Kontrolle, die durch die technologische Entwicklung möglich geworden ist, ist die Regulierung von Zugängen durch objektivierte, vergegenständlichte, abstrakte Entscheidungen und Sperren. Wie Krasmann (2003) anhand automatisierter Zugangskontrollen beschreibt, entscheidet der Besitz der „richtigen“ Identity-Card, die von einer Maschine geprüft wird (in Zukunft entscheiden die Maschinen wahrscheinlich anhand körperlicher Merkmale) über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, ein Gebäude zu betreten oder ein Verkehrsmittel zu benutzen. Was aber noch wichtiger ist: Zugang zu Geld, legaler Arbeit, Gesundheitsversorgung etc. wird auf ebendiese Weise geregelt. Die Prüfung anhand von Daten durch eine Maschine eliminiert die Ungenauigkeiten, die der Einsatz von Personen bei der Kontrolle stets mit sich gebracht hat. Die automatische Zugangskontrolle kennt keinen Ermessensspielraum und kann sich keine Begründungen für Ausnahmen ausdenken.

Die Entwicklung der modernen Gesellschaften ist nicht nur, wie eingangs beschrieben, von Differenzierung gekennzeichnet, sondern auch von einer diffizilen umfassenden Formalisierung und Vereinheitlichung der Organisation des Zugangs zu den gesellschaftlichen Ressourcen, die mit der Anhäufung von unzähligen Daten über die Individuen in den Eingeweiden der großen Funktionssysteme einhergehen. Zugehörigkeiten werden abgestuft, wie bei der normalen oder der „goldenen“ Kreditkarte. Inklusion und Exklusion wird scheinbar objektiviert. Es sind zunehmend privatwirtschaftliche, nicht obrigkeitliche Entscheidungen, die Zugehörigkeiten regeln. Die Gesellschaften werden also gleichzeitig offener und geschlossener , für jene, die keinen Zugang zu den „offiziellen“ Ressourcen haben, eröffnet sich ein neuer archaisch naturhafter Lebensraum – man denke etwa an die illegalisierten Einwanderer oder an manche langjährig Drogenabhängige. Abgeschlossen vom legalen Zugang zu Lebensmitteln im weiten Sinne sind sie auf deviante Strategien der Sicherung des Überlebens verwiesen und bilden so die Rechtfertigung für weitere Kontrollverschärfungen, weiteren Ausschluss.

Beratung im Web

Angesichts dieser dominanten Entwicklungen wirken die sich langsam ausbreitenden webbasierten Beratungsangebote unbedeutend. Trotzdem gibt es eine wachsende Zahl von Menschen, die im Schutze der Anonymität und Distanz Möglichkeiten der Beratung suchen. Sie finden Websites, die Bezug zu ihrem Problem haben, und sie nutzen interaktive Dienste, um ihre Fragen zu platzieren. Sie suchen nach Handlungsmöglichkeiten, nach Optionen, die sie in ihrer Lebenswelt nicht entdecken können. Oder sie suchen nach „Stimmen“ für oder gegen eine anstehende (vermeintlich) biografierelevante Entscheidung. Oder sie suchen nach Informationen, die für eine solche Entscheidung bedeutend sein könnten (wie gefährlich ist es, einmal Cannabis zu rauchen; woran erkenne ich, dass meine Tochter Drogen nimmt etc.).

Die Beratungsangebote und die Informationsangebote seriöser Einrichtungen des Sozialwesens im Web stehen in einer ungewohnten (oder so bisher noch nicht wahrgenommenen) Konkurrenz mit zahllosen esoterischen, kommerziellen oder ganz einfach nur sonderbaren Angeboten. Oder genauer: Viele stehen noch nicht bewusst in Konkurrenz, denn die besonderen Herausforderungen dieser Konkurrenz wurden von ihnen noch gar nicht wahrgenommen. Es ist noch eine ungelöste Frage, wie Angebote als „seriös“ bzw. als qualitativ gut markiert werden können, wie die Wahrscheinlichkeit erhöht werden kann, dass jemand mit einer Frage oder einem Interesse, das dem Profil des Angebots entspricht, auch tatsächlich diese Website findet.

Den Informationssuchenden, denen aufgetragen ist, zwischen „gültigen“ und „ungültigen“ Informationen zu unterscheiden, haben wenige Kriterien, mithilfe derer sie diese Unterscheidung treffen könnten. Vielleicht wollen sie das aber auch gar nicht. Vielleicht ist für lebenspraktische Fragen tatsächlich jede Hilfe gleich gut, oder es ist nicht unbedingt die professionelle Hilfe die bessere.

Ein Handicap, das die i.d.R. durch öffentliche Mittel finanzierten „seriösen“ Anbieter von Beratung haben, ist eben diese öffentliche Finanzierung. Wie eine finnische Studie beschreibt, reagieren Politik und Verwaltung auf die Pluralisierung von Wertvorstellungen mit Nicht-Information, verfolgen eine Strategie des „Not-Taking-A-Stand“. Dort, wo von den Ratsuchenden konkrete Fragen gestellt werden (z.B. wie gefährlich ist es, einmal Cannabis zu rauchen), werden keine Antworten gegeben, sondern nur Broschüren verteilt, die auf andere Einrichtungen verweisen. Und in diesen Broschüren findet sich (ohne dass dies für die LeserInnen einzuschätzen wäre) alles, was sich so am Markt tummelt, von liberalen bis zu diversen fundamentalistischen „BeraterInnen“. Die Verantwortlichen wollen vermeiden, von irgendeiner Seite für „ideologische Einseitigkeit“ kritisiert zu werden. Angesichts der fragwürdigen Strategien von George Bush mit seiner Bevorzugung religiöser Einrichtungen mag das auf den ersten Blick ja die sympathischere Alternative sein. Dann müssten aber auch Einrichtungen geschaffen werden, die im Feld der Beratung und der sozialen Hilfe die Aufgabe einer wertenden Information für die Hilfesuchenden zu übernehmen bereit sind. Hier besteht ein weites Betätigungsfeld für einen Konsumentenschutz neuen Zuschnitts.

Ausblick

In einer sich mithilfe der Informationstechnologien grundlegend wandelnden Gesellschaft kann auch das Sozialwesen nicht bleiben, wie es war. Viele der strukturellen Änderungen, die sich anbahnen, sind noch kaum untersucht, und eine kenntnisreiche kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Ver-Marktung großer Teile von bisher nur teilweise marktförmig organisierten Aufgaben des Gesundheits- und Sozialwesens wird erst noch zu führen sein. Während der Widerstand gegen Privatisierung wenigstens hin und wieder erkennbar ist, scheint die gleichzeitige Verbürokratisierung und Pseudoversachlichung, die Perfektionierung der Kontroll- und Steuerungsmechanismen von oben noch weitgehend unbeachtet zu bleiben. Dazu gehört das Entstehen – vorerst noch relativ kleiner – Sektoren radikalen Ausschlusses, die kaum mehr von öffentlicher Hilfe erreicht werden. So wie eine Abspaltung von Bevölkerungsgruppen stattfindet, wird die Soziale Arbeit stromlinienförmiger und leichter lenkbar gemacht. Es zeichnet sich auch in ihr eine Spaltung ab: in vermarktbare Bereiche und in die unsubventionierte und unbedankte Arbeit mit den völlig ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen. Geschäftsbewusste Dienstleister für Staat und andere Großfinanziers auf der einen Seite, eine Spielwiese für hilflose Philantropie auf der anderen.



Beck, Ulrich / Beck-Gernsheim, Elisabeth (1990): Das ganz normale Chaos der Liebe. Frankfurt/M..

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